Arbeitsagentur Lübeck: Gemeinsam für Ausbildung

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Redakteur
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Überalterung der Gesellschaft, sinkendes Erwerbspersonenpotenzial und Fachkräfteengpässe: Schlagworte, die auch in Lübeck und Ostholstein immer mehr an Bedeutung gewinnen. „Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung ist es umso wichtiger, frühzeitig in den Nachwuchs zu investieren und selbst auszubilden. Im Rahmen der bundesweiten „Woche der Ausbildung“ vom 27. bis 31. März 2017 möchten wir Unternehmen auf alternative Wege und versteckte Potenziale aufmerksam machen“, erklärt Markus Dusch, Chef der Agentur für Arbeit Lübeck.

Foto: Agentur für Arbeit Lübeck / An einer Schauwand im benachbarten Heinrichs Fliesenmarkt zeigte Ahmed Mahamad Abdi (2. von links) seinem Ausbildungsmeister Jonas Reinberg, Geschäftsführer Fabian Röhr und Agenturchef Markus Dusch sein bereits vorhandenes Können.



Ob junge Menschen mit schwächeren schulischen Leistungen, junge Erwachsene ohne Berufsabschluss, Alleinerziehende oder geflüchtete Menschen – sie alle haben Talente, die es zu entdecken gilt. „Und wir unterstützen Unternehmen dabei. Eine Brücke in die Ausbildung kann zum Beispiel die Einstiegsqualifizierung (EQ) sein“, ergänzt Dusch. EQ bietet sowohl für Betriebe als auch Jugendliche eine gute Möglichkeit, sich kennen zu lernen.

Das betriebliche Langzeitpraktikum orientiert sich an Ausbildungsinhalten anerkannter Ausbildungsberufe und ist ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis bei dem zwischen Betrieb und Jugendlichem ein Vertrag abgeschlossen wird. Eine EQ dauert mindestens sechs bis maximal 12 Monate und geht bis zum Ausbildungsbeginn. Begleitforschungen belegen, dass 60 bis 70 Prozent der Teilnehmer in eine Ausbildung einmünden. Derzeit befinden sich 104 junge Menschen in Lübeck und Ostholstein in einer EQ.

Von diesem Langzeitpraktikum profitieren auch der junge Somalier Ahmed Mahamad Abdi (25 Jahre) und Mahdi Rahimi (17 Jahre) aus Afghanistan. Bei der Fliesen Röhr GmbH in Lübeck bekamen sie die Möglichkeit, sich zu beweisen. Seit 01. September 2016 machen sie hier eine EQ.

„Wir haben bereits gute Erfahrungen mit Langzeitpraktika gemacht. Als wir letztes Jahr von den Betreuern der jungen Männer angesprochen wurden, haben wir nicht lange überlegt. Wir wollten ihnen eine Chance geben, hier neu anzufangen. Mit ihrer freundlichen Art haben sie uns überzeugt, auch wenn es sicherlich mit der Verständigung nicht immer einfach ist und die beiden noch fleißig Deutsch lernen müssen“, erläutert Jonas Reinberg, Meister bei der Fliesen Röhr GmbH. Der Handwerksbetrieb wurde 1992 gegründet und hat sich auf die Verlegung von großformatigen Fliesen, Platten und Mosaiken spezialisiert.



In der Umgebung gehört er zu einem der letzten Ausbildungsbetriebe seiner Zunft und bildet regelmäßig aus. Neben den beiden EQ-Teilnehmern gibt es zwei Auszubildende, einen jungen Mann aus Afghanistan als Fliesenlegerhelfer, 15 Gesellen und drei Meister im weiterhin wachsenden Unternehmen. Für 2017 werden noch zwei Auszubildende gesucht. „Wer heutzutage als Meisterbetrieb nicht ausbildet, darf sich nicht wundern, wenn er irgendwann keine Gesellen mehr an seiner Seite hat. Wen wir nicht ausbilden, wer dann? Dabei scheuen wir uns auch nicht davor, neue Wege zu beschreiten“, erklärt Geschäftsführer Fabian Röhr. „Diese Einstellung würden wir uns bei allen Unternehmen wünschen. Wir hoffen, dass dieses Beispiel auch anderen Mut macht, Jugendlichen mit schwierigem Vermittlungshintergrund eine Chance zu geben. Ob EQ, ausbildungsbegleitende Hilfen oder Assistierte Ausbildung – es gibt vielfältige Wege, Sie bei der Ausbildung Ihrer künftigen Fachkräfte weiterzubringen.

Sprechen Sie den Arbeitgeber-Service unter der gebührenfreien Hotline 0800 4 5555 20 gerne zu den Möglichkeiten an“, bietet Dusch Unternehmen an. „An Jugendliche richte ich den dringenden Hinweis, nicht zu lange zu warten. Je früher man sich bei uns meldet, umso größer sind die Chancen, eine Ausbildungsstelle zu finden. Eine anspruchsvolle Ausbildung kann auch für Abiturienten ein interessanter Karrierestart sein. Die Berufsberatung informiert gerne über die Berufsalternativen“, so Dusch.

Einen Termin zur Berufsberatung sollten Jugendliche schnellstmöglich unter der kostenfreien Hotline 0800 4 5555 00 vereinbaren.

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