Aufsichtsrat der Theater Lübeck gGmbH beschließt einstimmig die Verlängerung beider künstlerischer Leiter des Theater Lübeck

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Redakteur
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Dr. Katharina Kost-Tolmein, Operndirektorin, und Pit Holzwarth, Schauspieldirektor des Theater Lübeck, werden ihre erfolgreiche Tätigkeit als künstlerische Leiter im Direktorium des Theater Lübeck bis 31/07/2022 fortsetzen. Über die Verlängerung der Verträge jeweils von 2020 bis 2022 hat der Aufsichtsrat der Theater Lübeck gGmbH in seiner letzten Sitzung im Juli  einstimmig entschieden.

Foto: Olaf Malzahn

 

Peter Petereit, Aufsichtsratsvorsitzender, sagt: »Wir als Aufsichtstrat freuen uns sehr über diese Vertragsverlängerungen mit Frau Dr. Kost-Tolmein und Herrn Holzwarth. Dadurch sind auch weiterhin die hohen künstlerischen Qualitäten in der Operndirektion und im Schauspiel gewährleistet. Wir verdanken den beiden am Theater Lübeck viel, insbesondere so manchen namhaften Preis, den sie  durch  ihre Kreativität und Professionalität für das Theater Lübeck gewinnen konnten.«

 

Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau sagt: »Dem Theater Lübeck ist es im letzten Jahrzehnt auf nahezu unnachahmliche Weise gelungen, einen überregionalen Ruf bei Feuilletonisten und Jurys mit großem Publikumserfolg in Lübeck und Umgebung zu verbinden. Dass diese erfolgreiche Arbeit in den nächsten Jahren kontinuierlich fortgesetzt werden kann, freut mich besonders. Ich wünsche Frau Dr. Kost-Tolmein und Herrn Holzwarth, dass sie die Lübeckerinnen und Lübecker auch weiterhin so von ihrem Stadttheater überzeugen können, wie in der jüngeren Vergangenheit.«

 

Dr. Katharina Kost-Tolmein: »Ich bedanke mich für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird, und freue mich, das Lübecker Musiktheater auf der Basis erfolgreicher fünf Jahre nun mit längerer Planungssicherheit bis 2022 weiterentwickeln zu können. Nachdem wir das Lübecker Publikum in der Zeit meiner Operndirektion seit 2013/14 mit der ganzen Breite des Musiktheaterrepertoires vom Barock bis in unsere unmittelbare Gegenwart sowie mit einer Vielfalt unterschiedlicher Regiehandschriften in Produktionen von hoher musikalischer Qualität vertraut machen konnten und so unser Profil als Ort intensiver gesellschaftlicher Auseinandersetzung in der Hansestadt geschärft haben, werden in den kommenden Jahren stärker thematische Schwerpunkte ins Zentrum treten. Dabei werden weiterhin auch die Unterhaltung und der lebendige Austausch mit den Lübeckern nicht zu kurz kommen. Die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit so unterschiedlichen Regisseuren wie Jochen Biganzoli, Lorenzo Fioroni, Peter Konwitschny, Tilman Knabe, Sandra Leupold oder Tom Ryser u. a. wird dabei ebenso eine Rolle spielen wie neue Künstlerkontakte und Projektarbeit wie 2020 beispielsweise das von der Bundeskulturstiftung geförderte Doppelpass-Projekt »I like Africa and Africa likes me. I like Europe and Europe likes me.« in Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollektiv um Thomas Goerge und der Oper Halle.«

Dr. Katharina Kost-Tolmein studierte Klavier, Musikwissenschaft und Philosophie in Karlsruhe, Brüssel und Heidelberg. Nach Engagements am Nationaltheater Mannheim und am Theater Heidelberg kam sie 2005 als Musikdramaturgin ans Theater Lübeck. Als Stellvertretende Operndirektorin und Leitende Musikdramaturgin begleitete sie ab 2007/08 insbesondere die mehrfach prämierte Neuproduktion »Der Ring des Nibelungen« im Rahmen des spartenübergreifenden Projektes »Wagner-trifft-Mann«. Seit 2013/14 leitet sie als Operndirektorin das Lübecker Musiktheater. In dieser Zeit festigte das Theater Lübeck seinen Ruf als überregional beachtetes Haus, das eine zeitgenössische Sicht auf das Musiktheater mit hohem musikalischen Anspruch und einer lebendigen Verankerung in der Stadt und der Region verbindet. Kost-Tolmeins Zusammenarbeit mit hochkarätigen Musikern und Regisseuren erbrachte dem Haus zahlreiche Würdigungen, Nominierungen und Auszeichnungen, darunter insbesondere 2014 den Theaterpreis DER FAUST für Sandra Leupolds Inszenierung des »Don Carlo« sowie 2016 eine Nominierung für denselben Preis für Jochen Biganzolis Regie von »Lady Macbeth von Mzensk«.

Der Vertrag von Schauspieldirektor Pit Holzwarth wurde verlängert, um die Kontinuität und den Erfolg auch in den kommenden Spielzeiten zu sichern. Das Schauspiel des Theater Lübeck hat seit inzwischen fünf Spielzeiten eine Auslastung, die sich in einem Korridor von 80 bis 85 Prozent bewegt. Insbesondere die Produktionen im Großen Haus haben eine Auslastung von 87 Prozent.  Nach den Kriterien Auslastung, Eigeneinnahmen, Kritiken ist das Schauspiel des Theaters Lübeck zur Zeit eines der erfolgreichsten in Norddeutschland. Seine innovativen Spielideen und Konzeptionen haben den Ruf seiner Sparte bei Publikum und Fachpresse nachhaltig gestärkt. Der Programmschwerpunkt der Thomas-Mann-Dramatisierungen wurde in ganz Deutschland kopiert, oft wurden die Lübecker Fassungen nachgespielt. Das Lübecker Schauspiel gewinnt ständig an überregionaler Bedeutung. Aktuell liegen für Produktionen unseres Hauses Gastspieleinladungen für Wien, Berlin, Stuttgart und Oberhausen vor. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass es Herrn Holzwarth gelungen ist, in den letzten Spielzeiten Regieteams an das Theater Lübeck zu verpflichten, die normalerweise für Häuser unserer Größenordnung nicht zur Verfügung stehen. Durch seine Verlängerung wird den prägenden Künstlerinnen und Künstlern eine Zeitperspektive bis 2022 geboten. Aus seinem profilierten Ensemble wurde in diesen Tagen Sophie Pfenningstorf in der Kritikerumfrage von THEATER HEUTE für ihre Interpretation der Medea als »Schauspielerin des Jahres« nominiert.

Pit Holzwarth war zwölf Jahre lang Direktoriumsmitglied, Regisseur und Autor an der Bremer Shakespeare Company und ist seit der Spielzeit 2007/08 Schauspieldirektor des Theater Lübeck. Hier inszenierte er u. a. »Buddenbrooks«, »Doktor Faustus«, »Tod eines Handlungsreisenden«, »Faust. Der Tragödie Erster Teil«, »Maria Stuart«, »Die Katze auf dem heißen Blechdach«, »Die Brüder Karamasow« sowie zahlreiche Produktionen über Musiker und Poeten wie Leonard Cohen, Jim Morrison, Rio Reiser, Edith Piaf und Patti Smith. Als freier Regisseur arbeitete er u. a. am Staatstheater Kassel, Nationaltheater Mannheim, Staatstheater Saarbrücken und an Theatern in Heidelberg, Innsbruck, Baden-Baden und Bielefeld. Viele seiner Shakespeare-Inszenierungen tourten im Auftrag des Goethe-Instituts durch Europa. »Der Sturm« – eine Koproduktion mit dem französisch-indischen Tanztheaterensemble Annette Leday Keli Company – war u. a. im Rahmen des deutsch-indischen Theaterfestivals in Bombay, Calcutta, Neu Delhi und Bangalore zu sehen. Die Produktion »East is East … « unter seiner Regie am Theater Lübeck wurde bei den Norddeutschen Theatertagen mit dem Publikumspreis ausgezeichnet; für seine Shakespeare-Inszenierungen »Die lustigen Weiber von Windsor«, »Wie es euch gefällt« und »Perikles« erhielt er den Kurt-Hübner-Regiepreis. Seine Inszenierung »Die lustigen Weiber von Windsor« eröffnete das wiederaufgebaute Londoner Globe Theatre.

 

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