Night Repair live im Lübecker cvjm

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Redakteur
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„I want the vibes to hit the listener really hard“, sagt Stender über sein eigentlich sanftes Album, das nie an ein Genre gebunden ist und seine Einflüsse zu gleichen Teilen aus Indie Pop, Jazz, Folk und zeitgenössischer Klassik bezieht. Damit schafft er vor allem Atmosphäre: verträumt, beruhigend, erhebend, berauschend und auch mal bedrohlich. „Ich möchte den Zuhörer überwältigen – mit möglichst einfachen Mitteln“, sagt der Däne. Aber was sind die angekündigten „hard-hitting vibes“? „Wenn die Musik sanft ist, gibt es keinen Abwehrmechanismus beim Zuhörer. Du lässt dich ganz darauf ein. Und dann kann alles passieren. Die Kunstform des Romans inspiriert mich dabei am meisten; ein Autor muss aufrichtig sein, darf die Aufmerksamkeit seiner Leser nie für eine Selbstverständlichkeit halten. Genau das habe ich versucht.“

Foto: Martin Stender

„Night Repair“ ist das Resultat etlicher Aufnahmesessions in Studios, Kirchen und Schlafzimmern aus dem Jahr 2016. 

Bekannt geworden ist Martin Stender als der wesentlicher Songwriter der experimentellen Quasi Jazz-Band ‘Girls in Airports’, dessen bereits fünf Alben veröffentlichter Sound schon als „Zukunft des Jazz“ gepriesen wurde. Sie konnten sich damit als einer der aufregendsten Acts in der europäischen Jazzszene etablieren. „Wenn sie zu einem neuen Song von mir improvisieren, fühlt es sich an, als behandelten wir einen Jazz-Standard“, erklärt Stender nun den Unterschied im Bezug auf die Zusammenarbeit mit den GIA-Bandkollegen zu denen bei ‘Night Repair’; „Es ist ein Ausgangspunkt, und ich weiß nie, wo es hingehen soll. Für mein Soloalbum wollte ich mehr Kontrolle über den Sound haben, und weniger über die Melodie.“

Abgesehen vom Saxophon ist der Klang von „Night Repair“ um zwei Instrumente zentriert, die bei Girls in Airports nicht vorkommen: Bass und Gitarre. Mit dem sanft gezupften NO2 ist sogar ein Stück mit Solo-Gitarre dabei. Dessen folkiges Thema kehrt im Titelsong „Night Repair“ zurück, das mit psychedelischem Jazz beginnt, sich dann in minimalistische Ambient-Sphären a la Brian Eno erhebt, um in ein elektrisierendes Schlagzeug-Saxophon-Finale zu münden. Martin Stenders Solo-Album ist weniger von komplexen Schlagzeug- und Percussion-Rhythmen geprägt. Stattdessen setzte er vermehrt analoge Synthesizer ein. „Synths sind zu einem sehr reinen Klang fähig“, sagt der studierte Saxophonist. „In ihrem Ton höre ich Jugend und eine gewisse Unschuld.“

Fr 25.01.2019 Lübeck – cvjm, 21:00 Martin Stender – sax
Henrik Olsson – guitar
Jeppe Skovbakke – bass
Sean Carpio – drums

https://www.facebook.com/nightrepairmusic/
https://nightrepair.net/

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