Unter dem Titel „875 Jahre – LÜBECK ERZÄHLT UNS WAS – Die Ausstellung zum Stadtjubiläum“ päsentieren die LÜBECKER MUSEEN, das Europäische Hansemuseum, das Archiv der Hansestadt Lübeck, die Stadtbibliothek und der Bereich Archäologie und Denkmalpflege 100 Schätze der Lübecker Stadtgeschichte.
Foto: Die Lübecker Museen / Kulturstiftung Hansestadt Lübeck
Das diesjährige Stadtjubiläum ist Anlass, zurückzublicken – auf die eigene Vergangenheit und auf das, was Lübeck ausmacht. Es eröffnet die Chance, Aspekte der Stadtgeschichte neu zu entdecken und zu erzählen. 2018 wird die Hansestadt Lübeck 875 Jahre alt und feiert dies mit einem ganz besonderen, stadtübergreifenden Ausstellungsprojekt. 100 einzigartige Objekte aus den reichen Lübecker Sammlungen stehen dabei im Mittelpunkt der Schau und verkörpern – wie Teile eines Puzzles – ein eindrucksvolles Bild der Stadtgeschichte. Zeitübergreifend erzählen die Exponate spannende, teils auch wundersame Anekdoten aus dem Leben Lübecks. Es sind Objekte, die Lübeck geprägt haben und deren Geschichten den gesamten Zeitraum von 875 Jahren umfassen. Ein Beispiel ist die Herings-Filetiermaschine, die Vertreterin und Zeugin der für Lübeck so wichtigen Fischindustrie ist und gleichzeitig darauf verweist, dass 1845 in Lübeck die erste Konservenfabrik in Deutschland entstand. In der Ausstellung wird sie mit den Schnitzaltären im Remter des St. Annen-Museums in den Dialog treten.
Aus jeder Epoche sind Exponate dabei, die stellvertretend für ihre Zeit den Charakter Lübecks widerspiegeln. Ein Nachttopf ist nicht einfach ein Nachttopf. Das darauf dargestellte Bildnis Napoleons erzählt von den sieben Jahren unter napoleonischer Besatzung von 1806 bis 1813. Er ist gleichzeitig Ausdruck und Reaktion der Lübecker gegenüber der Besatzungsmacht. Über die Geschichte des 20. Jahrhunderts berichtet u.a. die Schreibmaschine von Willy Brandt, auf der Flugblätter gegen das Nazi-Regime verfasst und dadurch Widerstand geleistet wurde. Die sogenannte „Apothekermumie“ hingegen gibt das ein oder andere Rätsel auf – welche Geheimnisse verbergen sich hier und was hat sie mit Lübeck zu tun?
Mit dem angeschlossenen Burgkloster verfügt das Europäische Hansemuseum nicht nur über das größte und begehbare Exponat der Ausstellung, sondern besetzt damit zugleich das für die frühe Entwicklung der Stadt wichtige Thema der Dänenzeit (1201–1225/27). Die Spuren dieser Epoche können im Gemäuer des ehemaligen Dominikanerkonvents noch heute entdeckt werden. Ausstellungsorte sind das Museumsquartier St. Annen sowie das im Norden der Altstadt befindliche Burgkloster des Europäischen Hansemuseums. Das Stadtjubiläum ist Anlass für beide Institutionen, sich erstmalig zu einer Ausstellungspartnerschaft zusammenzufinden. Die Schau „875 Jahre“ ist durch ein einheitliches Design, ein beide Standorte verbindendes Rahmenprogramm und eine gemeinsame Eintrittskarte als kooperative Ausstellung konzipiert.
9. September 2018 bis 6. Januar 2019 im Museumsquartier St. Annen und im Europäischen Hansemuseum