Die Wirtschaft im Ostseeraum geht zuversichtlich ins neue Jahr

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Redakteur
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Die Wirtschaft im HanseBelt geht mit großem Schwung in das neue Jahr. Volle Auftragsbücher bei der Industrie, ein gutes Weihnachtsgeschäft im Handel und positive Entwicklungen im Arbeitsmarkt sind wichtige Indikatoren für einen positiven Verlauf der Konjunktur. Die IHK zu Lübeck gab am Mittwoch einen Rück- und Ausblick.

“Die positive Stimmung spiegelt auch der Trend nach einer ersten Auswertung des IHK-Konjunkturklimaindexes wider. Mit 131 Punkten liegt er leicht über dem Niveau des Vorjahres (125,1 Punkte). Zudem haben mehr als zwei Drittel der Befragten Unternehmer angegeben, dass sie in den kommenden Monaten mehr oder gleich bleibende Auftragseingänge erwarten”, sagte Friederike C. Kühn, Präses der IHK zu Lübeck, in der Jahrespressekonferenz in Lübeck.

Bild: Friederike C. Kühn und Lars Schöning sehen die wirtschaftliche Entwicklung optimistisch. Foto: Harald Denckmann



Sie blicke verhalten optimistisch in die Zukunft, ergänzte die Präses. Erneut habe die Tourismusbranche auch außerhalb der Sommerzeit Zuwächse verzeichnet, und auch die Verbraucher stützen den Konsum und die Inlandsnachfrage. “Ursachen sind die anhaltend niedrigen Ölpreise, die günstigen Zinsen und der anziehende Arbeitsmarkt – die Verbraucher geben wieder mehr Geld aus.” Auch die Investitionsabsichten der Unternehmen seien der IHK-Konjunkturumfrage zufolge immer noch hoch und geben Anlass zur Hoffnung auf weiteres Wachstum in der HanseBelt Region.

Einen weiteren Schwerpunkt setzt die IHK im neuen Jahr bei dem von der IHK-Vollversammlung Ende 2015 beschlossenen Projekt zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt, um die letzte Meile dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu erschließen und damit dem Fachkräftemangel wirksam entgegenzuwirken. Die Vermittlung gut ausgebildeter Migranten sei von großer Bedeutung für die Wirtschaft, sagte die Präses.

Trotz der hohen Ausgaben infolge des Flüchtlingszustroms sollten Bund und Land die Konsolidierung der Haushalte nicht aus den Augen verlieren und weiterhin in eine Verbesserung der Standortqualität sowie in den Bau, Ausbau und Erhalt der Infrastruktur investieren. Dazu gehöre der Weiterbau der A20 über Bad Segeberg mit einer Elbquerung westlich von Hamburg. “In unserem Leitbild Verkehr zeigen wir die wichtigsten Verkehrsprojekte im HanseBelt auf”, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Lars Schöning. Die Aufnahme einer östlichen Elbquerung bei Geesthacht in den Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans sei zwar ein erster Erfolg für das Bemühen der Region, eine Ostumfahrung Hamburgs zu bauen. “Er nützt uns aber nichts, solange die Verlängerung der A21 von Bargteheide über Geesthacht bis zur A7 keine Aufwertung durch Aufnahme in den vordringlichen Bedarf findet.”

Zur Verbesserung der Infrastruktur und damit auch der Standortqualität gehöre auch die Digitalisierung. Um mit anderen Regionen Schritt halten zu können, müsse das Land dringend alle Lücken in der Breitbandversorgung schließen und dem Mittelstand die besten Voraussetzungen für den Wettbewerb bieten, forderte Schöning. Innerhalb der DIHK-Organisation berate die IHK zu Lübeck ihre Mitglieder bei der Optimierung ihrer Prozesse durch die Digitalisierung. Dieses Thema steht im Mittelpunkt der it-for-business-Messe am 3. Februar 2016. “Das vom IHK-Arbeitskreis ITK und neue Medien initiierte Format hat sich in nur wenigen Jahren etabliert. Es ist ein fester Bestandteil in den Kalendern der IT-Verantwortlichen in der HanseBelt Region geworden”, betonte der Hauptgeschäftsführer.

Schöning forderte Politik und Verwaltung auf, Beschränkungen und Bürokratie abzubauen. Das gelte besonders bei Genehmigungszeiten von größeren Bauvorhaben. Es könne nicht angehen, dass immer wieder neue Entwicklungen den Bau der A20 verzögerten. Der Naturschutz sei zwar besonders für eine Tourismusdestination wie Schleswig-Holstein wichtig, aber der Standort sei auch auf eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur angewiesen. Es sei daher erforderlich, diese Interessen zum Wohle des Landes miteinander zu vereinbaren, so Schöning. Das gelte auch für die feste Fehmarnbelt-Querung. Die deutsche Seite müsse die Planverfahren für das Projekt zügig vorantreiben. Schöning: “Wir begleiten das Projekt auf verschiedenen Ebenen, um das Zusammenwachsen der Menschen auf beiden Seiten des Fehmarnbelts zu beschleunigen.” Dazu gehörten das Regionale Entwicklungskonzept für die A1-Achse, Projekte zur Förderung der Kooperation von Wissenschaftlern in Deutschland und Dänemark und das Fehmarnbelt-Ausbildungsbüro, mit dem die IHK gemeinsam mit Partnern den grenzüberschreitenden Ausbildungsmarkt beleben und vor allem dänischen Jugendlichen eine Chance im deutschen Arbeitsmarkt eröffnen will.

Weitere Impulse für 2016 gibt es beim traditionellen Neujahrsempfang der IHK. Er steht unter dem Motto “HanseBelt – Region mit Zukunft!” Trotz der Sanierungsarbeiten im Konzertsaal lädt die IHK in die Lübecker Musik- und Kongresshalle (MuK) ein. Kühn: “Wir legen damit ein eindeutiges Bekenntnis zur MuK ab. Für den Kongressstandort Lübeck ist sie von großer infrastruktureller Bedeutung. Zudem gibt es für ihre Qualität als Konzerthalle in Schleswig-Holstein kaum eine Alternative.”

Presse I HK Lübeck

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