Der Spielplan des Musikfestival im Hafenschuppen C setzt wieder auf innovative Konzertideen und öffnet den Ort für überregionale Gastspiele. Das Musikfestival KUNST am KAI im Hafenschuppen C geht in seine dritte Spielzeit!
Foto: hochzeitsfotograf / pixelio.de
Der Hafenschuppen C mit seiner asketisch und historisch geprägten Atmosphäre auf der Nördlichen Wallhalbinsel in Lübeck findet großen Zuspruch bei jung und alt. Über 3.800 Besucher strömten im vergangenen Jahr in den neu ausgestatteten Veranstaltungsraum mit maritimem Ambiente. Das Konzept der innovativen Formate wie der neu komponierten Jugendoper und dem inszenierten Chorkonzert war erfolgreich und wird mit neuen Ideen und Inhalten fortgesetzt. Die vielen Flüchtlinge und ihre Integration beschäftigen gerade ganz Europa und so steht auch das Thema Frieden und Verständigung dieses Jahr im Zentrum der Veranstaltungen. Außerdem lädt der außergewöhnliche Spielort zu kreativen Konzertideen in der neuen Reihe Crazy Concerts ein.
In Zusammenarbeit mit den Stiftungen und Förderern Lübecks setzt sich das Festival wieder zum Ziel, möglichst viele Menschen – die Bürger unserer Stadt, Kinder, Jugendliche und besonders auch „Neuankömmlinge“ und Gäste – zusammen zubringen und in das kulturelle Programm unserer Stadt mit einzubeziehen.
Künstlerisches Programm 2016
KONZERT FÜR DEN FRIEDEN
Sa., 2. Juli 2016 – 19 Uhr
Karl Jenkins: THE PEACEMAKERS/Die Friedensmacher
Das Eröffnungskonzert des Festivals mit dem Oratorium The Peacemakers von dem in England sehr erfolgreichen Komponisten Karl Jenkins, komponiert 2012, steht ganz im Zeichen des Friedens. Im Zentrum des Werkes stehen wichtige Friedenszitate von Persönlichkeiten wie Nelson Mandela, Mahatma Gandhi, Mutter Theresa, Franz von Assisi und vielen anderen. Sie sind als Botschafter des Friedens bereits Ikonen der Weltgeschichte. Ihre Aussagen zum Frieden wurden musikalisch vertont und mit ethnischen Klängen farbig instrumentiert.
Um dem Ethos des Stückes gerecht zu werden, werden verschiedene Chöre zum Mitwirken eingeladen: neben der Lübecker Singakademie auch Kirchen- und Gospelchöre, neu formierte interkulturelle Chöre und besonders Kinder- und Jugendchöre, sodass es am Schluss nur heißen kann: All religions, all singing one song: Peace be with you!
Oper für junge Menschen
GESTRANDET – oder: Was ist mit meinen Träumen?
Eine Oper über Flucht und den Aufbruch in ein neues Leben
UA: Sa., 3. September 2016 – 16 Uhr weitere Termine: 4./ 9./ 10. September
Eine Jugendoper, die uns alle angeht, ob wir Flüchtlinge sind oder die Aufnehmenden. Gestrandet, d.h. irgendwo gelandet, wo es uns hin verschlagen hat und wir nicht mehr weiterwussten mit Ideen, mit Menschen, mit Situationen oder mit dem ganzen Leben. Ein Neubeginn an einem unbekannten Ort, nur mit Hoffnungen und Visionen im Gepäck, alle Sicherheiten und alles Persönliche hinter sich gelassen, und dann aufstehen und losgehen! Das ist der Moment, um den es geht und von dem aus die Geschichte mit vier Solisten, Orchester und einem Chor von 40 Kindern und Jugendlichen ihren Anfang nimmt. Die dafür gecasteten Kinder und Jugendlichen werden im zweiwöchigen Camp wieder gemeinsam Musik, Text und Tanz erarbeiten. Am Ende stehen sie mit den Solisten und 20 Musikern auf der Bühne und bestreiten fünf Vorstellungen. Das Projekt sucht ausdrücklich die Mitwirkung junger Menschen (Flüchtlinge) aus anderen Ländern, die in den Chor integriert werden sollen. Neugier am Unbekannten und Spaß an Tanz und Musik sind Voraussetzungen für die Mitwirkung im Jugendchor für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren. Regie: Birgit Kronshage, Choreographie: Martina Wüst, Musik: Gabriele Pott
Händel/ Webber: MESSIAS SUPERSTAR
Großes Chorkonzert in Bildern mit der Lübecker Singakademie Sa./So., 24./25. September 2016 – 19 Uhr
Mit dem großen Chorkonzert setzt das Festival wieder einen neuen Akzent in der Aufführungspraxis klassischer Chorwerke: das weltberühmte Oratorium „Der Messias“von G. F. Händel wird mit der Musik von „Jesus Christ Superstar“ von A. L. Webber in Beziehung gesetzt. Als Mitsingkonzert ausgeschrieben lädt die Lübecker Singakademie wieder Choristen aus Lübeck und Umgebung zur Teilnahme ein. Mit einem großen Choraufgebot, Solisten und Orchester wird das Werk ein Klangerlebnis im Hafenschuppen. Mithilfe von Licht, Tanz und Bewegung wird das Thema in lebendigen Bildern neu erzählt und erlebbar gemacht. Regie: Florian Hacke, Choreographie: Shiao Ing Oei, Musikalische Leitung: Gabriele Pott
Neue Reihe: CRAZY CONCERTS
CRAZY Schlafkonzert Sa., 16. Juli 2016 – 22 – 7 Uhr
Ein Konzert im Liegen, auf Feldbetten statt Stühlen. Einschlafen ausdrücklich erlaubt! Musik wirkt beruhigend und beim Hören passt der Körper Herzschlag und Frequenz der Musik an. Diese Qualität der Musik hat sich ein Komponist zunutze gemacht und spezielle Klänge zur Nacht, zur Entspannung und zur Erholung des Körpers geschrieben. Die Ruhe und der bewusste Umgang mit uns selbst, der uns im Alltag verloren gegangen ist, soll hier mit Musik kollektiv wieder eingeführt werden. Ankommen, ausruhen, einschlafen, träumen, aufwachen und aufstehen!
Morgens um 7 Uhr ist dann der Zauber vorbei und mit einem leichten Frühstück und der Möglichkeit zu einem Austausch mit den anderen Mitwirkenden geht es dann beschwingt in den neuen Tag. Ein Ensemble von fünf bis acht Musikern wird die acht Stunden nonstop spielen. Eintritt inkl. Feldbett und Frühstück. Schlafsack kann mitgebracht werden.
CRAZY Brasskonzert
Fr., 22. Juli 2016 – 19 – 22 Uhr
Mitglieder der Lübecker Philharmoniker und des NDR- Sinfonie-Orchesters haben ein verrücktes Programm zusammengestellt: mit eigenen Bearbeitungen von Werken der Klassik bis zur Moderne finden sie ihren ganz eigenen Sound und lassen es nicht selten ganz schön krachen! So wird von ritterlichen Trompeten des alten King Arthurs, virtuosen Klassik-Arrangements, verrückten Rock-Pop-Songs und beliebten Musical- Evergreens alles geboten, was Blechbläser so können. Ein Schauspieler führt mit viel Witz und guter Laune durchs das Programm, ein Abend für jung und alt mit hohem Unterhaltungsfaktor!
Lübeck SINGT!
Probentermine: 6.,13. und 20. Juli, jeweils von 19.00 – 21.00 Uhr
Nichts setzt mehr Glückshormone frei, nichts belebt die Seele mehr als singen. Dabei ist es fast egal, was gesungen wird: Klassik oder Pop, Jazz oder Rock! An drei Abenden will die erfahrene Chorleiterin und Dirigentin Gabriele Pott offene Chorproben zum Mitsingen für jeden anbieten. Dabei sind keine Vorraussetzungen zu erfüllen, auch Noten sind nicht nötig, nur Lust am Singen muss mitgebracht werden. Es werden bunte Programme aus allen Stilrichtungen zusammengestellt und vom Klavier aus launig zum Mitsingen angeleitet. Im Anschluss können die Stimmen im Foyer des Hafenschuppens noch bei kalten oder warmen Getränken geölt werden.
Café der Kulturen
Termine: jeden Dienstag im Juli von 15 – 19 Uhr
Das Foyer des Hafenschuppens soll ein Ort der Verständigung und Kommunikation werden und mit Länderschwerpunkten ( Syrien, Afghanistan, Eritrea, u.a.) zu einem Austausch mit anderen Kulturen einladen. Ein Gastredner stellt das Land und die Kultur in einem kleinen Vortrag dar und bietet im Anschluß bei Kaffee und kulinarischen Spezialitäten ein Gespräch in einer gemütlichen und entspannten Atmosphäre an. Mit Musik oder Ausstellungen wird diese Veranstaltung begleitet. Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen statt.
Gastspiele
In diesem Jahr wurde der neue Verasntaltungsraum mit einer Tribüne von 500 Sitzplätzen und einer großen Bühne mit seiner kompletten Theaterausstattung auch für Gastspielen und Ensembles überregionaler Art interessant. So haben sich bereits renomierte Institutionen mit eigenen Veranstaltungen angemeldet wie das SHMF, die Pop-Symphonics, das zeitgenössische Radar-Ensemble und eine Hamburger TanzCompany für eigen Veranstaltungen innerhalb des Festivalzeitraums.
Künstlerische Zielsetzung und Organisation
Die künstlerischen Zielsetzungen dieses Festivals sind kreative Nutzung des historischen Ortes, die Verbindung von traditioneller Musik mit zeitgenössischen Ideen und die Einbindung der nachwachsenden Generation in die kulturelle Landschaft Lübecks. Außerdem soll der Hafenschuppen ein friedlicher Ort des Austausches unterschiedlicher Kulturen sein und werden. Für das gesamte Konzept zeichnet Gabriele Pott, Komponistin, musikalische Leiterin und Initiatorin des Festivals, verantwortlich. Sie setzt diese Idee mit Hilfe von Lübecker Stiftungen, Firmen und Privatpersonen um und steht persönlich und künstlerisch für die Besonderheit und Qualität des Festivals. Veranstalter des Festivals ist der gemeinnützige Verein KUNST am KAI e.V., der sich im vergangenen Jahr eigens dafür gegründet hat. Sein Ziel ist es, die Kultur in den Hafenschuppen und in dem neu zu erschließenden Kulturraum am Hafen zu fördern. Ehrenamtliche Mitarbeit und begeisterte Hilfe von Unterstützern macht neben großzügigen Spenden so ein Festival möglich.
Presse Gabriele Pott