Theater Lübeck hat 2017 die höchsten Eigeneinnahmen

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Redakteur
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Auf der Pressekonferenz der Theater Lübeck gGmbH zur Vorstellung des Spielplans der Saison 2018/19 am 27.April 2018, sagte der Geschäftsführende Theaterdirektor Christian Schwandt:

 
Foto: Klaus Mittelstädt

 
»Im April 2018 blicken wir auf ein sehr erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2017 zurück. Mit 179.200 Zuschauern, Karteneinnahmen von ca. 3,1 Mio. Euro, Spenden von 400.000 Euro und sonstigen Einnahmen von knapp 500.000 Euro erreichten wir die besten Eigeneinnahmen (ca.4 Mio. Euro) in der Geschichte des Theater Lübeck. Wir hatten etwas über 10.000 Zuschauer mehr als im Kalenderjahr 2016 und konnten die Karteneinnahmen innerhalb eines Jahres um 450.000 Euro steigern. Die Zuschauerzahlen sind die besten seit einem Vierteljahrhundert. Mehr als ein Dutzend Opern- und Schauspiel-produktionen sind so gut wie immer ausverkauft.

Für die Wiederaufnahmen »Sunset Boulevard«, »Szenen einer Ehe«, »In der Bar >Zum Krokodil< – Die Comedian Harmonists«, »Monty Python’s Spamalot«, »Leonard Cohen: I’m a hotel – songs of love and hate« und Richard 0’Briens »The Rocky Horror Show« bekommt man nach wie vor nur sehr schwer Karten. Neu hinzugekommen sind in der Spielzeit 2017/18 unsere Erfolgsstücke »Oliver!« und »Labor – Mutter Courage«.

Die überregionale Bedeutung des Theater Lübeck spiegelt sich in Folgendem wieder: Es ist uns gelungen, in diesem Jahr die Jahrestagung des Deutschen Bühnenvereins nach Lübeck zu holen – eine Veranstaltung, die üblicherweise in den Großstädten abgehalten wird. Sie findet vom 7. bis 9. Juni auf unseren drei Bühnen, im Hansemuseum und in der Kulturwerft Gollan statt. Es kommen etwa 200 bis 300 lntendant*innen, Minister*innen und hohe Kultusbeamte aus dem gesamten Bundesgebiet nach Lübeck.

In den Spielzeiten 2018/19 und 2019/20 haben wir zwei prestigereiche Förderungen der Kulturstiftung des Bundes (Fonds Doppelpass) erhalten. Unser Schauspiel wird mit der Tanzkompanie backsteinhaus produktion und dem Stuttgarter Theater Rampe »Das Prinzip Nosferatu oder Tanz der Vampir*innen« herausbringen; das Musiktheater zusammen mit der Oper Halle und dem afrikanisch-europäischen Künstlerkollektiv um Thomas Goerge und Lionel Some‘ eine Produktion um Giacomo Meyerbeers Oper »L’Africaine«. Wir sind das erste Schleswig-Holsteinische Theater, das diese Förderung der Kulturstiftung des Bundes erhält, und dann gleich für zwei Projekt.

Dennoch ist die wirtschaftliche Lage angespannt. Durch die starken Lohnerhöhungen im Kalenderjahr 2017 – insbesondere die Erhöhung des Mindestlohnes kurz vor der Landtagswahl – sind die Personalkosten so gestiegen, dass wir seit Mitte des vergangenen Jahres leicht in der Verlustzone sind. Nur durch einen harten Sparkurs konnte ein hohes Defizit vermieden werden. Der Tarifabschluss für den Öffentlichen Dienst der Jahre 2018 und 2019 ist bisher der teuerste in diesem Jahrtausend. Rückwirkend zum 01/03/18 steigen die Tariflöhne unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – je nach Eingruppierung – zwischen 2,85 und 5,7 Prozent sowie ab dem 01/04/19 nochmals um 2,81 bis 5,39 Prozent. Tendenziell steigen die Löhne der unteren Lohngruppen stärker als die der oberen, zumal die Mitarbeiter der EG 1 bis 6 noch eine Einmalzahlung in Höhe von 250 Euro bekommen. Insgesamt stellt uns diese Situation vor eine große wirtschaftliche Herausforderung. Wir werden in absehbarer Zeit mit den Zuschüssen des Landes Schleswig-Holstein (10,5 Mio. Euro) und der Hansestadt Lübeck (9,1 Mio. Euro) nicht mehr auskommen.

Noch einmal ist auch die Zahl. der jugendlichen Zuschauer im Theater Lübeck gewachsen. Da insbesondere »Hänsel und Gretel«, »Oliver! «, »Labor – Mutter Courage«, »Die Zauberflöte« und »Der Räuber Hotzenplotz« sehr stark von Menschen unter 26 Jahren besucht wurden, hatten wir letztes Jahr zum ersten Mal knapp 50.000 Jugendliche und junge Erwachsene in unseren Vorstellungen. Es gibt aktuell 600 Schüler-Abonnenten und zehn Jugendclubs mit jeweils zehn Schülerinnen und Schülern, die kontinuierlich betreut werden. 1.500 lassen sich das Theater pro Jahr in Führungen erklären. In den vergangenen anderthalb Jahren haben wir die Jugendarbeit neu justiert. Sie ist erfolgreicher denn je. Ein Stadttheater in unserer Größe kann kaum mehr Jugendliche für sich begeistern.«

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