Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, waren im März 2016 weniger Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vormonat und im Vorjahr.
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„In allen Regionen unseres Bezirkes ging die Arbeitslosigkeit zurück und sank damit insgesamt unter die 18.000-Grenze. Der frühe Ostertermin führte insbesondere im saisonabhängigen Kreis Ostholstein zu verstärkten Einstellungen“, erklärt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Lübeck. „Die Besetzung der Stellen wird schwieriger, denn der Arbeitskräftebedarf passt nicht immer zu den Qualifikationen der gemeldeten Arbeitnehmer. Hier gilt es für Unternehmen flexibel zu sein und einen zweiten Blick zu wagen. So können zum Beispiel ältere Erwerbstätige, Geringqualifizierte, Alleinerziehende oder Menschen mit Schwerbehinderung als Potenzial gewonnen werden. Der Arbeitgeber-Service berät Sie gerne über die Möglichkeiten“, wirbt Dusch anlässlich des „European Employer´s Day“ am 06. April 2016. Die Mitglieder des Netzwerkes europäischer Arbeitsmarktservices (Public Employment Services-Netzwerk) haben einen gemeinsamen „Europäischen Arbeitgebertag“ ins Leben gerufen. Die Arbeitsverwaltungen in Europa machen sich Anfang April 2016 gemeinsam dafür stark, dass alle Potenziale genutzt werden. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen kennen die Dienstleistungen der Arbeitsmarktservices oft nicht und sollen auf die Unterstützungsmöglichkeiten sowie Fachkräftepotenziale hingewiesen werden.
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 17.420 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 1.157 (6,2 Prozent) weniger als im Vormonat und 935 (5,1 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen ging auf 8,2 Prozent zurück (Vorjahr 8,7 Prozent). Im Laufe des Monats wurden 1.236 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 436 (26,1 Prozent) weniger als im Vormonat und 94 (7,1 Prozent) weniger als im Vorjahr. Auch hier wirkt sich der frühere Ostertermin aus, denn der Bedarf an Arbeitskräften würde dafür bereits in den Vormonaten gemeldet. Bei 3.900 Stellen wurden Ende des Monats noch Arbeitskräfte gesucht, 651 oder 20,0 Prozent mehr als im März 2015.
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 5.003, das sind 817 (14,0 Prozent) weniger als im Vormonat und 512 (9,3 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote lag bei 2,4 Prozent.
Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 12.417 Arbeitslose. Das ist ein Minus von 340 (2,7 Prozent) gegenüber Februar 2016. Im Vergleich zum März 2015 ging die Arbeitslosigkeit um 423 (3,3 Prozent) zurück. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 5,9 Prozent.
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 22.773 Personen befanden sich im März 2016 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 1.601 Personen oder 6,6 Prozent gesunken.
Arbeitsmarkt Regional
Die Arbeitslosigkeit ging in allen Regionen des Agenturbezirkes im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr zurück.
In der Hansestadt Lübeck waren Ende März 2016 10.704 Arbeitslose gemeldet, 280 (2,5 Prozent) weniger als vor einem Monat und 500 (4,5 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,3 Prozentpunkte zum Vormonat auf 9,7 Prozent zurück (Vorjahr 10,3 Prozent). 2.361 Arbeitslose und damit 62 (2,6 Prozent) weniger als im Vormonat und 283 (10,7 Prozent) weniger als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen. Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren Ende März 2016 8.343 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, 218 (2,5 Prozent) weniger als im Februar 2016 und 217 (2,5 Prozent) weniger als im März 2015.
Im Kreis Ostholstein waren Ende März 2016 6.716 Arbeitslose gemeldet, das waren 877 (11,6 Prozent) weniger als im Vormonat und 435 (6,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,9 Prozentpunkte zum Vormonat auf 6,6 Prozent zurück (Vorjahr 7,1 Prozent). 2.642 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 755 (22,2 Prozent) weniger als im Februar 2016 und 229 (8,0 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren 4.074 Arbeitslose gemeldet, das waren 122 (2,9 Prozent) weniger als im Vormonat und 206 (4,8 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Eutin waren im März 2016 1.910 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 100 (5,0 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 34 (1,7 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 8,0 Prozent (Vorjahr 8,2 Prozent). Es meldeten sich 245 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 351 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 118 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Neustadt ist die Arbeitslosigkeit von Februar 2016 auf März 2016 um 278 (19,9 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 140 (11,1 Prozent) auf 1.118 Personen zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote betrug 7,0 Prozent (Vorjahr 7,8 Prozent). Dabei meldeten sich 200 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 481 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im März 80 neue Stellen.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg waren im März 2016 1.857 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 350 oder 15,9 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 198 oder 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 7,4 Prozent (Vorjahr 8,3 Prozent). Dabei meldeten sich 309 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 663 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 190 Stellen wurden im Laufe des Monats neu zur Besetzung angeboten.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Timmendorfer Strand ist die Arbeitslosigkeit von Februar 2016 auf März 2016 um 85 (8,9 Prozent) auf 868 Personen zurückgegangen. Das waren 6 (0,7 Prozent) Frauen und Männer weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,6 Prozent (Vorjahr 5,7 Prozent). Dabei meldeten sich 172 Personen arbeitslos und gleichzeitig beendeten 253 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber meldeten im März 83 neue Stellen.
Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2015 nahmen 1.765 (-189) Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. 1.041 (-143) Jugendliche suchten zum Halbjahr Ende März noch eine Stelle.
Von den Betrieben wurden 3.178 (+338) Ausbildungsstellen angeboten. Davon waren Ende März 2016 noch 2.146 (+304) offen. Rechnerisch kamen damit 2,1 (Vorjahr 1,6) noch offene Stellen auf einen unversorgten Bewerber.
Gute Chancen gibt es zum Beispiel noch in Fertigungsberufen wie Elektroniker/in oder Mechatroniker/in, in Ernährungsberufen wie Bäcker/in, Fleischer/in oder Koch/Köchin, im Hotel- und Gastgewerbe wie Hotelfachmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau, Fachmann/-frau für Systemgastronomie oder Fachkraft im Gastgewerbe, in Dienstleistungsberufen wie Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Groß- und Außenhandel, Versicherungen und IT-Systemkaumann/frau, in Bauberufen wie Maurer/in, Tiefbaufacharbeiter/in, Straßenbauer/in oder Analgenmechaniker/in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie in Gesundheitsberufen wie Altenpfleger/in oder Gesundheits- und Krankenpfleger/in.
„Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele andere interessante Berufe an die oft gar nicht gedacht wird wie zum Beispiel Bootsbauer/in, Müller/in, Orthopädietechnik-Mechaniker/in oder Steinmetz/in, um nur einige zu nennen. Allein in Lübeck und Ostholstein gibt es 140 verschiedene Ausbildungsberufe, auf die sich ein genauer Blick lohnt. Ausbildung oder duales Studium kann auch für Abiturienten ein interessanter Karrierestart sein. Die Berufsberatung hilft bei der Ausbildungswahl und der Lehrstellensuche. Vereinbaren Sie gleich einen Beratungstermin“, rät Dusch
Presse Agentur für Arbeit HL