Am Freitag wird die Travemünder Woche eröffnet

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Redakteur
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Travemünde macht sich hübsch für das Großereignis des Jahres. Auf der Travepromenade und der Strandallee wird bereits kräftig an den Ausstellerflächen gehämmert und geschraubt, schweres Baugerät bringt Material und Equipment, am Grünstrand und auf dem Priwall werden die Campingflächen für die Segler und die Liegeplätze der Boote hergerichtet, und die Organisatoren drehen an den letzten Stellschrauben, um die Travemünder Woche in die richtige Spur zu bringen.

Foto: Der Sportliche Leiter Jens Kath, TW-Pressesprecher Ralf Abratis, Vermarkter Uwe Bergmann, Race-Office-Managerin Birgit Stamp-Oehme, die LYC-Vorsitzende Andrea Varner-Tümmler, Gesamt-Wettfahrtleiter Brian Schweder und Frank Schärffe, Geschäftsführer Travemünder Woche gGmbH (von links), freuen sich auf die 127. Travemünder Woche. Foto segel-bilder.de

Am Freitag, 22. Juli, um 18 Uhr wird mit dem traditionellen Signal „Heißt Flagge!“ durch Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe und Schleswig-Holsteins Innen- und Sportminister Stefan Studt auf dem Nachbau einer Kraweel, der „Lisa von lübeck“, das Regatta-Festival in seinem 127. Jahr offiziell eröffnet. Und dann beginnt an Land ein zehntägiges Fest für alle Sinne, zu dem rund eine Million Gäste erwartet werden, und auf den sieben Regatta-Bahnen werden insgesamt 23 Travemünder-Woche-Sieger ermittelt. Insgesamt werden rund 1250 Segler in 850 Booten aus 24 Nationen erwartet. Dabei geht es nicht nur um den Erfolg bei einem der größten Segelereignisse der Welt, sondern auch um Titel bei Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften. Zur Eröffnungspressekonferenz signalisierten die Organisatoren des Hauptveranstalters Lübecker Yacht-Club, der Stadt Lübeck und der Agentur Uwe Bergmann (Hamburg), dass das Feld für Athleten und Gäste bereitet ist.



„Es herrscht große Vorfreude und natürlich auch ein bisschen Aufregung“, sagt Andrea Varner-Tümmler, die Vorsitzende des Lübecker Yacht-Clubs. „Es liegt viel Arbeit hinter uns, ein großer Helferstab ist engagiert dabei, und wir haben ein tolles sportliches Programm zu bieten mit vielen Meisterschaften. Ich freue mich dabei besonders auf die Jugendmeisterschaften. Dann sieht man, mit wie viel Leidenschaft und Engagement der Nachwuchs in die Wettkämpfe geht.“ Auch gesellschaftlich ist die Travemünder Woche ein großes Ereignis, das schon durch die Eröffnungsfeier durch Bürgermeister Saxe und Innenminister Studt dokumentiert wird. Mit dem Sponsorenfrühstück wird im Laufe der Woche den vielen Unterstützern der Travemünder Woche gedankt, ohne die das Ereignis gar nicht möglich wäre. Aber auch die Helfer, die zum Teil seit vielen Jahren dabei sind und für die Woche ihren Urlaub nehmen, bekommen ein Dankeschön in Form eines Helferfestes auf der „Passat“. Eine gute Gelegenheit, um vom Club aus die Kontakte zur Stadt- und Landespolitik zu pflegen, wird der Volksbank Rotspon Cup am Mittwoch, 27. Juli, sein, wenn Bürgermeister Bernd Saxe und Innenminister Stefan Studt sich auf historischen Zwölfern im Wettkampf messen.

Für Frank Schärffe, den Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH, ist der Startschuss der Travemünder Woche der Abschluss einer zwölfmonatigen Vorbereitung: „Für dieses Jahr hatten wir einige Klippen zu umschiffen. Denn durch die Veränderungen auf dem Priwall müssen wir uns anpassen, um den Seglern die ausreichenden Campingflächen zur Verfügung zu stellen. Zwar fehlen uns in diesem Jahr auf dem Priwall die gemütlichen Campingplätze, und vielleicht wird es die auch in Zukunft nicht mehr geben. Aber mit der Herrichtung der sogenannten Matzenwiese haben wir eine Fläche von 6000 Quadratmetern auf dem Priwall für Zelte und Campingwagen zur Verfügung stellen können“, so Schärffe. Die Baumaßnahmen auf dem Priwall für das Projekt Priwall Waterfront erfordern aktuell zwar einige Zugeständnisse, doch mit Blick in die Zukunft stehe die Travemünder Woche hinter dem Projekt und bekomme auch viel Unterstützung zurück.

Auch für die Stadt Lübeck, die sich mit der Ausrichtung der Meisterschaftsempfänge auf der „Passat“ in das Rahmenprogramm für die Segler einbringt, waren die baulichen Veränderungen auf dem Priwall mit einiger Abstimmung verbunden. „Es ist uns aber rechtzeitig gelungen, den Zugang zur ,Passat’, unserem Flaggschiff, mit der Fußgängerfähre zu sichern. Daher steht den Seglerempfängen nun nichts mehr im Wege“, freut sich Claudia Weiß vom Fachbereich Schule und Sport der Stadt auf die kommenden zehn tollen Tage in Travemünde.

Angefüllt mit vielen Attraktionen ist die letzte volle Juli-Woche vor Travemünde insbesondere durch den Einsatz der Agentur UBA aus Hamburg. UBA-Geschäftsführer Uwe Bergmann kündigt ein Programm an für die „unterschiedlichen Zielgruppen“. „Wer Hunger hat, ist zur Travemünder Woche genau richtig. Hier wird für alle Geschmäcker etwas geboten – von heimisch bis exotisch. Besonders freue ich mich, dass Tim Mälzer mit seiner Speisenwerft wie im vergangenen Jahr wieder nach Travemünde kommt. Das ist eine besondere Auszeichnung für Travemünde, denn sonst ist Tim Mälzer außerhalb Hamburgs nicht aktiv. Und er wird selbst auch mit seiner jungen Familie nach Travemünde kommen.“ Alle Richtungen werden auch bei den Konzerten abgedeckt. Die Festivalbühne im Brügmanngarten spricht dabei das breite Publikum an, das Medienzelt von LN und NDR präsentiert sich in der Musikfarbe jünger als bisher, die Stadtwerke Lübeck Bühne an der Lotsenstation hat vor allem Top40-Coverbands im Gepäck, und es gibt auch die kleinen Bühnen für Jazz, bayrische Acts oder Sinti und Roma Musik. „Und wir haben in diesem Jahr ein großes Augenmerk auf Straßenkünstler gelegt. Außerirdische und Gaukler auf utopischen Fahrrädern werden für Kurzweil auf den Promenaden sorgen. Mit dem Ziesel Beach Park bieten wir dazu eine deutschlandweite Premiere. Auf strandtauglichen E-Mobilen mit Kettenantrieb kann jedermann am Strand fahren – auf aufregende, aber umweltfreundliche Art und Weise“, sagt Bergmann. Die Partyszene kommt dazu in den Beach Clubs auf ihre Kosten. Erstmals dabei ist das „Willenlos“, ein Club aus München, der seine Art der gehobenen Party-Atmosphäre in Travemünde etablieren möchte. „Auch das ist eine Auszeichnung für Travemünde und zeigt, wie sehr im Fokus das Event in ganz Deutschland ist“, sagt Bergmann.



Im Fokus der internationalen Besucher ist die Travemünder Woche bei den Seglern. Die Splash- und RS-Klassen nutzen das Event, um sich hier einem breiten Publikum zu präsentieren und haben die Austragung von Welt- und Europameisterschaften nach Travemünde vergeben. „Die Klassen sind in Deutschland bisher noch gar nicht so bekannt. Und die Travemünder Woche wird immer wieder gern als Möglichkeit genommen, um sich bekannter zu machen. Denn die Aufmerksamkeit ist hoch und die Rahmenbedingungen sehr gut“, sagt Jens Kath, der Sportliche Leiter der TW. Mit den Deutschen Meisterschaften kehren aber auch immer wieder etablierte Klassen an die Trave zurück.

„Die Travemünder Woche kann auf einen Stab sehr guter Wettfahrtleiter zurückgreifen. Dabei haben wir erfahrene Kräfte, aber auch junge, engagierte Wettfahrtleiter in unserem Team“, sagt Gesamt-Wettfartleiter Brian Schweder, der stolz ist, echte sportliche Höhepunkte auf den Bahnen bieten zu können. „Die Bundesliga passt sich mit ihrem Programm sogar der Travemünder Woche an. Das zeigt, wie gut wir aufgestellt sind. Im Fokus sind natürlich auch die Weltmeisterschaften der bei uns noch neuen Klassen und die Deutschen Meisterschaften der Laser“, so Brian Schweder.

Die Laser kommen bereits zum dritten Mal in Folge mit ihren Jugendmeisterschaften an die Lübecker Bucht. „Die Laser und J/22 wissen, was sie an der Travemünder Woche haben. Mit der Übertragung auf dem SAP Media Race Course und dem Tracking der Boote können wir auch medial beste Bedingungen bieten“, so Kath. Für Stefan Lacher, Leiter für Innovationen im Sponsoring bei SAP, ist die Travemünder Woche das ideale Feld, um die Technologie des deutschen Software-Unternehmens zu etablieren. Im vergangenen Jahr wurde alle Boote mit einem eigenen GPS-Tracker ausgestattet. In diesem Jahr sind es ausgewählte Klassen. Dazu kommt die Möglichkeit des Trackings über eigene Smartphones. „Das ist eine Europa-Premiere“, so Lacher. „Wir gehen damit den nächsten Schritt in die Zukunft. Mit der App können auch kleinere Regatten die SAP Sailing Analytics nutzen und die Vereine die Wettfahrten übertragen. Und jeder Segler hat ein gutes Tool, um sich zu analysieren und zu verbessern.“ Dazu bringt SAP die App „TwoGo“ in die Travemünder Woche ein. Eine Art App-gesteuerte Mitfahrerzentrale, die es den Besuchern möglich macht, sich zu Fahrgemeinschaften zu verabreden und damit kostengünstig, umwelt- und parkplatzschonend zum Regatta-Festival anzureisen.

Anfahrschwierigkeiten zur Travemünder Woche hat Peer Heuer indes nicht. Der Laser-Segler des Lübecker Yacht-Club segelt auf seinem Hausrevier: „Ein Revier, das ich besser kenne als mein Zimmer“, so der junge Athlet, der bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Laser Radial ein Platz in den Top-20 anvisiert. „Anfang der Saison lief es gut, zuletzt bei der Warnemünder Woche aber nicht. Jetzt bin ich dafür umso motivierter. Das Hausrevier macht es etwas einfacher, das Landprogramm eher nicht. Denn die Travemünder Woche ist so vielfältig, die will man nach dem Segeln gern noch mit den anderen Seglern erleben. Das ist die einzige Regatta in Deutschland, die das bietet“, so Peer Heuer, der mit seinem Trainer insgeheim sogar damit liebäugelt, in die Top-10 zu fahren. „Mein Trainer hat gesagt, sonst gibt es keinen Urlaub, bevor wir nach der Travemünder Woche gleich weiter zur Europameisterschaft fahren.“

Presse Travemünder Woche

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