Lübeck: Zukunft braucht Ausbildung

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Redakteur
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(CIS-intern) – Auch und gerade in Zeiten von Corona ist Ausbildung nach wie vor wichtig. Sie legt den Grundstein für das weitere Berufsleben und schützt auf lange Sicht vor Arbeitslosigkeit. Arbeitsplätze für Ungelernte gehen immer mehr zurück, während der Bedarf an Fachkräften steigt. Die Arbeitslosenquote ist bei Ungelernten mehr als fünfmal so hoch wie bei Personen mit einer Ausbildung. „Manchmal klappt es nicht direkt mit einer Berufsausbildung. Da kann die Einstiegsqualifizierung, ein sogenanntes Langzeitpraktikum, eine gute Brücke ins Berufsleben sein“, erklärt Markus Dusch, Chef der Agentur für Arbeit Lübeck.

Foto: Nils Bergmann / Arbeitsagentur Lübeck

Diese Möglichkeit nutzte 2014 David Janzen. Über eine Einstiegsqualifizierung (EQ) bei der Zimmerei Stamer GmbH & Co. KG startete er in eine Ausbildung. Inzwischen ist er ausgelernter Zimmerergeselle.

 

Das möchte auch Ole Döhring werden. Seit Oktober 2020 macht er eine EQ in der Zimmerei Stamer. „Während der schulischen Ausbildung zum Technischen Assistenten merkte ich, dass ich lieber etwas mit meinen Händen gestalten möchte. Insbesondere Holz interessiert mich. Mit Hilfe der Berufsberatung orientierte ich mich neu und die tägliche Arbeit zeigt mir, dass es eine gute Entscheidung war“, erzählt der 20‑Jährige. „Während der EQ kann ich den Betrieb kennenlernen und praktische Erfahrungen sammeln. Da ich gleichzeitig die Berufsschule besuche, kann ich auch diese Kenntnisse in der Ausbildung später gut nutzen“, ergänzt er.

 

„Ole Döhring machte einen guten Eindruck. Da unsere Ausbildungsplätze bereits besetzt waren, boten wir ihm gerne diese Chance über das Langzeitpraktikum. Mit der Einstiegsqualifizierung können wir als Betrieb und ebenso die Jugendlichen herausfinden, ob der Beruf zu ihnen passt und sie die erforderlichen Fähigkeiten mitbringen. Wenn Ole Döhring sich so gut weiterentwickelt, steht dem Ausbildungsstart nichts im Wege“, berichtet Geschäftsführer Ralf Stamer. 40 Mitarbeitende gibt es in der Zimmerei Stamer GmbH & Co. KG, die 1889 gegründet wurde und seit mindestens drei Generationen ausbildet. Aktuell sind es sieben Auszubildende. „Gerade praxisorientierten Jugendlichen bietet die duale Berufsausbildung gute Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Siebzig Prozent unserer Mitarbeitenden haben bei uns gelernt und sind immer noch im Betrieb. Einer unserer ehemaligen Azubi ist bereits seit 36 Jahren bei uns und inzwischen Betriebsleiter. Mit einer Ausbildung eröffnen sich wirklich hervorragende Karrieremöglichkeiten“, ergänzt Ralf Stamer.

 

Vielen Jugendlichen ist nicht bekannt, dass ein höherer Schulabschluss bereits durch den Abschluss einer Ausbildung erreicht werden kann oder dass man Studium und Lehre verbinden kann. Von A wie Anlagenmechaniker*in, über Bachelor of Arts Fitnessökonomie, Fachinformatiker*in Anwendungsentwicklung, Handelsfachwirt*in, Koch/Köchin, Orthopädietechnik-Mechaniker*in, Pflegefachmann/frau oder Segelmacher*in bis Z wie Zahntechniker*in reicht die Palette der gemeldeten Ausbildungsstellen in Lübeck und Ostholstein.

 

„Lassen Sie sich durch die Pandemie nicht verunsichern. Auch jetzt gibt es zahlreiche Möglichkeiten mit einer Ausbildung durchzustarten. Zwischen Lübeck und Fehmarn wurden uns bereits mehr als 2.700 Ausbildungsstellen für den Herbst gemeldet. Wer auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist oder noch nicht weiß, wo die berufliche Reise hingehen soll, dem hilft die Berufsberatung gerne dabei, den passenden Weg zu finden“, bietet Agenturchef Markus Dusch an.

 

Gespräche mit der Berufsberatung können Jugendliche unkompliziert unter der 0451 588-501 oder per Mail unter luebeck.berufsberatung@arbeitsagentur.de vereinbaren.

 

 

Informationen zur Einstiegsqualifizierung

Die EQ orientiert sich an Ausbildungsinhalten anerkannter Ausbildungsberufe. Es handelt sich um ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis bei dem zwischen Betrieb und den jungen Menschen ein Vertrag abgeschlossen und eine Vergütung gezahlt wird. Die Unternehmen erhalten von der Agentur für Arbeit beziehungsweise dem Jobcenter einen Zuschuss zur EQ-Vergütung sowie eine Pauschale für Sozialversicherungsabgaben. Eine EQ dauert mindestens sechs bis maximal 12 Monate und geht meist bis zum Ausbildungsbeginn. Begleitforschungen belegen, dass 60 bis 75 Prozent der Teilnehmenden in eine Ausbildung einmünden.

 

Selbst wenn die Übernahme nicht im gleichen Betrieb möglich ist, erhalten die Jugendlichen ein betriebliches Zeugnis und ein Zertifikat der Kammer über die erfolgreiche EQ-Teilnahme. Damit können sie bei anderen Unternehmen nachweisen, dass sie Durchhaltevermögen haben und ihre erworbenen Grundkenntnisse einbringen. Teilweise ist auch die Anrechnung der EQ-Zeit auf die Ausbildung möglich.

 

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